Stahl + Raum
Eine Veranstaltung der Architekturgalerie Luzern, der Architekturzeitschrift werk,
bauen+wohnen und dem Stahlbau Zentrum Schweiz
Samstag, 10. März 2007
Eine Veranstaltung der Architekturgalerie Luzern, der Architekturzeitschrift werk,
bauen+wohnen und dem Stahlbau Zentrum Schweiz
Samstag, 10. März 2007
In der zeitgenössischen Architektur taucht Stahl immer wieder in neuartiger und ungewohnter Form auf: Es sind keine filigranen Skelettbauten, sondern plastische Strukturen, die die Qualitäten des Metalls inszenieren. Das Repertoire umfasst komplexe Fachwerkstrukturen, gefaltete Bleche und vorpatinierte Platten, die ihre Materialität zur Schau stellen. Zeitgenössischer Stahlbau geht weit über den standardisierten Elementbau hinaus: Es ist die Suche nach einem neuen räumlichen Ausdruck, die die Materialwahl für die Tragstrukturen auf den Stahl fallen lässt.
Begleitet von der Märzausgabe von«werk, bauen und wohnen», die acht Stahlbauten aus Japan, den USA, Belgien, Holland, Deutschland und Frankreich zeigt, präsentiert die Tagung «Stahl und Raum» am 10. März 2007 im KKL in Luzern weitere Aspekte des Stahlbaus in vier Referaten und einem kurzen Film. Die Tagung wurde in Zusammenarbeit mit der Architekturgalerie Luzern, der Redaktion von „werk, bauen und wohnen“ und des Stahlbau Zentrums Schweiz organisiert.
Den Einstieg zur Tagung bildet ein Bericht aus der Ferne: Der Architekt Beda Faessler führt durch seine in Zusammenarbeit mit Riken Yamamoto entworfenen Projekte: Nicht nur die Erdbebensicherheit, auch die Büro- und Produktionsstrukturen unterscheiden die japanische von der hiesigen Praxis.
Dr. Klaus Bollinger, Ingenieur mit Büros in Darmstadt, Frankfurt und Wien, wird den Einsatz von Stahl bei komplexen Geometrien und freien Formen erklären. Bollinger + Grohmann Ingenieure sind unter anderem daran, gemeinsam mit Coop Himmelblau die BMW-Welt in München zu realisieren.
Nach der Mittagspause zeigt ein Film den Weg vom Eisenerz zu hochdruck- belastbaren Profilen und Edelstahl.
In der Zeche Zollverein in Essen wurde einst Kohle gefördert und zu Koks, dem Brennstoff der Hochöfen, verarbeitet. Heute ist das Gelände Weltkulturerbe der Vereinten Nationen. Der Architekt Heinrich Böll aus Essen, der seit 1989 an den verschiedenen Restaurierungen, Umbauten und Erweiterungen der Zeche arbeitet, berichtet über das neueste der Projekte, den (in Arbeitsgemeinschaft mit OMA) erstellten Umbau der Kohlenwäsche zum RuhrMuseum. Der Stahl der Bauten und Installationen der Schwerindustrie erhält durch die Umnutzung eine neue Bedeutung.
Den Abschluss bildet ein Baustellenbericht des Zürcher Architekten Christian Kerez. Seine Schulanlage Leutschenbach ist ein gigantisches Fachwerk. Die Gesamtfigur der Stäbe wird mittels Betonplatten und gläsernen Wänden in Raumschichten unterteilt, ohne unterbrochen zu werden. Nur auf acht Punkten aufgelagert, inszeniert der sechsgeschossige Schulbau nicht nur die Tragkraft, sondern auch die Eleganz von Stahl.
Der Tag wird von einem Podiumsgespräch mit den Beteiligten abgerundet.
HEINRICH BÖLL
KLAUS BOLLINGER
BEDA FAESSLER
CHRISTIAN KEREZ
SABINE VON FISCHER
MARTIN TSCHANZ